Von London |
Vielleicht kennt ihr Sweeney Todd? :)
Ich bin vor etwa 10 Jahren bereits mehrmals kurz in London gewesen, während ich in Eastbourne (Südküste Englands) auf Sprachreise war, aber ich habe wirklich nichts, rein gar nichts wiedererkannt, als ich nun kurz vor Weihanchten wieder in London war.
London ist eine wirklich faszinierende Stadt, in der das Leben tobt und die Kultur blüht, voller schöner und interessanter Bauwerke. Meine kurze Reise war vor allem zum Anschauen der kulturellen und künstlerischen Seite der Stadt gedacht, aber natürlich auch, um die Stadt einfach zu erleben...
Samstag, 20.12.2008
Um 6.30 Uhr in der Früh nehme ich den Bus nach London. Er fährt fast vier Stunden (der Zug bräuchte nur zwei), aber da ich die Nacht kaum Zeit zu schlafen hatte, verschlafe ich beinahe die gesamte Fahrt. Kurz bevor wir London erreichen, beginnt mein Sitznachbar ein Gespräch mit mir. Er ist etwa so alt wie ich und stammt aus Eritrea. Er hat sein Land schon vor zwei Jahren verlassen, um als Englischlehrer im Sudan zu arbeiten, und dort vielleicht besser zu leben als in seiner Heimat. Aber das hat sich nicht erfüllt, deshalb ist er nun nach England gekommen und hofft auf Asyl, denn in sein Heimatland kann er nicht mehr zurück (selbst wenn er wollte). In London würde er versuchen, Arbeit zu finden und erstmal bei Bekannten unterkommen. Vielleicht studieren, wenn seinem Antrag auf Asyl stattgegeben wird?
Diese Begegnung macht mich sehr nachdenklich. Bin ich doch auf dem Weg, über Weihnachten zu meiner Familie nach Deutschland zu fliegen und mir einfach mal kurz London anzuschauen. Der junge Mann neben mir hat nicht das Glück, in Europa geboren zu sein.
In London mache ich mich zuallererst auf den Weg zu meinem Hostel, im nahe der Innenstadt gelegenen Viertel Bloomsbury. Eine halbe Stunde warte ich am Fahrkartenautomat in der Victoria Station, bis ich mein Ticket ziehen kann, dann stehe ich im klaustrophobisch-engen U-Bahnschacht in der Schlange, um zur U-Bahn zu gelangen. Und das alles mit viel zu viel Gepäck, hauptsächlich englischen Weihanchtsspezialitäten für meine Lieben daheim. :)
Im Hostel werde ich dann endlich mein Gepäck los, und beginne sogleich, die Stadt zu erkunden, viel Zeit habe ich schließlich nicht.
Ich laufe also durch Bloomsbury, am British Museum vorbei, Richtung Westminster, ins Zentrum der Stadt. Das Wetter ist richtig schön und eigentlich auch viel zu warm für Ende Dezember. Weiß prägt das Stadtbild, vor allem in Bloomybury.
Von London |
Die Stadt gefällt mir sehr und erinnert mich an Paris.
Mittags esse ich bei "maoz", einer vegetarischen Falafel-Kette (die es leider bisher nicht nach Deutschland geschafft hat). Danach besuche ich Shakespeare's Globe Theatre - das Theater, in dem Shakespeare seine Stücke inszenierte.
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Das heutige Globe Theatre ist eine Rekonstruktion des ursprünglichen Theaters, das 1613 durch ein Feuer zerstört wurde. Das Theater steht heute sowohl für Besucher der sehr empfehlenswerten Aussellung und Führung offen, als auch Theaterbesuchern, die sogar - wie früher - einen günstigen, nicht überdachten Stehplatz am Fuße der Bühne ergattern können. Leider bin ich außerhalb der Saison (schließlich handelt es sich um ein Freilufttheater!!) zu Besuch; sonst würde ich es mir nicht nehmen lassen, ein Stück des Meisters in seinem eigenen Theater anzusehen...
http://www.shakespeares-globe.org/abouttheglobe/
Nach dem beeindruckenden Besuch des Globe Theatres schlendere ich am River Themse entlang und erblicke am anderen Ufer die St. Paul's Cathedral!
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Leider bin ich schon zu kaputt, um noch hinüberzugehen. Stattdessen schlendere ich nur noch kurz über den kleinen Weihnachtsmarkt auf meiner Seite des Flusses und setze mich schließlich ins Swan Café, um die Fitzrovia Radio Hour anzuschauen.
Fitzrovia Radio Hour ist eine Live-Radiosendung, aber lest selbst:
We are the olive in the Martini.
Classic mystery, science fiction and drama radio plays of the 40's and 50's
performed and recorded with style in front of a live studio audience, with live sound effects,
then broadcast via The World Wide Web. (...)
http://www.fitzroviaradio.com/index.html
Die Show ist toll!! Die live sound effects sind wirklich beeindruckend und witzig, also stellt euch einfach vor, all die realistischen Geräusche der Hörspiele werden mit den simplesten Hilfsmitteln wie zb Styroporplatten, Gartenschlauch-in-Wassereimer, zertrampelten Holzkisten und ähnlichem hergestellt! Hier eine kleine Kostprobe:
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