Sonntag, 23. November 2008

Tobi zu Besuch in Sheffield

Von York

Erst einmal hallo an euch alle, ganz besonders an meine "regelmäßigen blog-leser"!!! Ich habe mich sehr gefreut, als ich gesehen habe, dass es immer mehr werden... :)

Von Mittwoch bis heute ist Tobi bei mir in Sheffield gewesen. Obwohl es ein sehr kurzer Besuch war, haben wir ein paar sehr schöne Tage in der Steel City und außerhalb verbracht...

Donnerstag
Den Vormittag habe ich freibekommen, also haben wir ganz lang ausgeschlafen... Bevor ich am Nachmittag dann die Arbeit begann, haben Tobi und ich im Café Interval, meinem liebsten der Cafés in der Uni, Mittag gegessen.

Von Erste Eindrücke von Sheffield

Bevor wir den Arts Tower spätnachmittags verlassen haben, haben wir uns noch eine ganz besondere Attraktion Sheffields gegönnt: Paternoster fahren!!! *gg* Der Arts Tower der Uni Sheffield hat den größten Paternoster-Aufzug in ganz England! Er befördert jeden Tag riesige Studentenmassen in offenen Kabinen, die 2-4 Studenten fassen, bis zu 20 Stockwerke hinauf. Morgens ist deshalb Schlange stehen angesagt...
(Unter uns gesagt: ich auch nach ein paar Wochen noch ganz begeistert vom Paternoster, weil ich ihn vorher nur aus dem Fernsehen kannte... :))
Abends haben wir einen Film geschaut: "Hable con ella" von Pedro Almodóvar. Ich arbeite nämlich gerade daran, meine Spanische-Film-Lücke zu schließen. ;-) Irgendwelche Empfehlungen??

Freitag
Trotz der sibirischen Temperaturen (Tiefstwert gefühlte -9°C!!) und des Schneefalls, die vorhergesagt worden waren, haben wir uns aus dem Haus gewagt, um die Stadt zu erkunden (ich lerne noch immer selbst die Stadt kennen *g*).
Wir sind im Castle Market gewesen, einer großen Markthalle mit den verschiedensten Ständen, von Gemüse über Fisch und Fleisch zu DVDs, Taschen und Blumen. Außerdem haben wir den Winter Garden besucht, ein echtes Highlight moderner Architektur in Sheffield:

Von York

Der Winter Garden ist ein beeindruckendes, muschelschalenartiges Glas-und-Holz-Gebäude, in dem tropische und subtropische Pflanzen wachsen. Hier ist auch eines der Museen Sheffields, die Millenium Galleries, angesiedelt.

Ist unter euch ein Fan von "Little Britain"? Hier seht ihr ein Foto von "Little Sheffield", einem Stadtteil der Steel City, in dem man sich gewisse Charaktere aus Little Britain recht gut vorstellen könnte...

Von York

Mittags, oder eher nachmittags haben wir uns an einem chinesischen Buffet (viel mehr Auswahl aber ebenso lecker wie das im Tokyo :) - für die Passauer unter euch) sattgegessen. Abends sind wir dann in einem Theaterstück der Drama Society der Uni gewesen: "Twelth Night" von Shakespeare. Es war nicht ganz einfach zu verstehen - schließlich war es eine von Shakespeares Cross-dressing und überhaupt Verwechslungs-Komödien - aber ganz hervorragend gespielt und sehr witzig!

Samstag
An diesem Tag war ein Ausflug in die Umgebung dran: Die schöne mittlealterliche Stadt York. Trotz eisiger Kälte (ich habe 6 Schichten Oberbekleidung übereinander angezogen - denn leider hatte ich noch keinen Wintermantel) haben wir einen Spaziergang durch die Museum Gardens gemacht, in denen mehrer Ruinen alter Gebäude stehen und viele Eichhörnchen herumtollen:

Von York

Dann haben wir unseren Spaziergang zur Stadterkundung erst auf der Stadtmauer (die zum größten Teil erhalten und an vielen Stellen begehbar ist), dann in den schönen Gäßchen fortgeführt. So gelangten wir schließlich zum York Minster, der größten mittelalterlichen Kirche Großbritanniens und zudem einer der bedeutendsten. Der heutige gotische Bau, Sitz des Erzbischofs von York, wurde etwa zwischen 1220 und 1480 erbaut. An Stelle dieses Münster hat es aber bereits ab dem Jahre 627 eine hölzerne Kapelle gegeben.

Von York

Im Innenraum der außergewöhnlich schönen und beeindruckenden Kirche haben wir zufällig eine Orchesterprobe mit Chor und Solosängern anhören dürfen und haben den fast 300 Fuß hohen Turm bestiegen, über eine übelst schmale Wendeltreppe, die kein Ende zu nehmen schien nur immer schmaler wurde...

Nach dem Besuch des Minster musste ich Tobi dann ins Eisenbahnmuseum folgen. ;-) Es war tatsächlich aber sehr interessant und faszinierend! Wenn man in die Waggons der schönen, alten Züge heineinschaut, fühlt man sich wie ein Reisender Ende des 19. Jahrhunderts.... damit ihr eine Vorstellung bekommt vom Museum, das das größte seiner Art auf der ganzen Welt ist, habe ich euch einen kleinen Film herausgesucht:



York ist eine wirklich sehr schöne Stadt, die mir besonders wegen ihres mittelalterlichen Erbes sehr gefallen hat!

Sonntag
Heute habe ich Tobi leider mittags schon wieder zum Bahnhof gebracht. Danach bin ich erstmal Shoppen gegangen - das ist gut für die Seele. :)

Sonntag, 16. November 2008

Ausflug in Shakespeare's Heimatort

Von Stratford-upon-Avon

Am letzten Samstag haben Barbara (meine Kollegin - also ebenfalls deutsche Praktikantin) und ich an der von der Uni organisierten Busreise nach Stratford-upon-Avon teilgenommen. In diesem kleinen beschaulichen Örtchen mit knapp 24 000 Einwohnern wurde im Jahre 1564 Shakespeare in der Holy Trinity Church getauft. Wann er genau geboren ist, weiß man nicht. Shakespeare hat seine Jugend in diesem Ort verbracht, bevor es ihn schließlich nach London zog.

Stratford hat seinem berühmten Einwohner mehrere Theater gewidmet (darunter das Swan Theatre). Die vielen Touristen, die den Ort besuchen, pilgern meist zu den fünf "Shakespeare-Häusern" (zwei davon außerhalb der Stadt) - die alle mehr oder weniger mit dem großen Schriftsteller zu tun haben...
Barbara und ich haben das Geburtshaus Shakespeares besucht, das auf jeden Fall einen Besuch wert ist, obwohl man mehr über das derzeitige Leben erfährt als über Shakespeare selbst.

Von Stratford-upon-Avon

Dann sind wir noch im Nash House gewesen, das dem Schwiegersohn Shakespeares gehörte (ihr seht schon, dass man sich da bereits vom eigentlichen Shakespeare entfernt... ;-)).

Die Holy Trinity Church, in der Shakespeare getauft und später begraben wurde, ist eine der schönsten Kirche, die ich jemals besucht habe!! Sie ist klein, aber wunderschön ausgeschmückt:

Von Stratford-upon-Avon

Neben dieser prachtvollen Kirche gab es noch ein anderes Highlight bei unserem Stratford-Besuch: Eine Gruppe Straßenmusikanten, die sich "Captain Dangerous" nennt und mit klassischen Instrumenten und Gesang rockige Musik macht... Weil ich so begeistert von ihnen bin, hab ich euch ein Video von ihrer Vorstellung aufgenommen:




Übrigens finde man sie auch auf myspace. :)

Damit mein Post über meinen Ausflug nach Stratford ebenso erfolgreich abgerundet wird wie der Ausflug selbst, möchte ich ihn mit einem der schönsten Gedichte Shakespeare abschließen :)


Sonnet XVIII
Shall I compare thee to a summer's day?

Thou art more lovely and more temperate:
Rough winds do shake the darling buds of May,
And summer's lease hath all too short a date:
Sometime too hot the eye of heaven shines,
And often is his gold complexion dimmed,
And every fair from fair sometime declines,
By chance, or nature's changing course untrimmed:
But thy eternal summer shall not fade,
Nor lose possession of that fair thou ow'st,
Nor shall death brag thou wander'st in his shade,
When in eternal lines to time thou grow'st,
So long as men can breathe, or eyes can see,
So long lives this, and this gives life to thee.


Sonntag, 9. November 2008

Ankunft und erste Eindrücke

Vor genau einer Woche bin ich in Sheffield angekommen, direkt aus Irland, wo ich eine Woche bei Tobi zu Besuch war.
Bei meiner Ankunft in England hat es in Strömen gegossen und ich bin gleich an einen pakistanischen Taxifahrer geraten, den ich genauso wenig verstanden habe wie er mich. :) Aber ich bin gut und sicher (und nass) beim Haus der Jenkins Family angekommen, bei denen ich für die 3 Monate meines Aufenthalts ein Zimmerchen im 2. Stock zur Untermiete bewohne. Die Familie hat mich sofort sehr herzlich und warm aufgenommen und sogleich meine Englischkenntnisse auf die Probe gestellt... der Yorkshire-Dialekt ist für seine Unverständlichkeit bekannt, wie man in den "Yorkshire News" wunderbar hören kann:

http://www.youtube.com/watch?v=sfR-6NKCsxU&feature=related

Ich arbeite also noch am Sprachproblem, und erkunde nach und nach die Stadt. Sheffield ist ehemals die "City of Steel", versucht aber (angeblich) nun, seine Stahl-Vergangenheit abzulegen und auch für Touristen interessant zu werden. Schwierig ist's, denn man wird wohl kaum die vielen hässlichen Gebäude aus der industriellen Vergangenheit abreißen wollen. Ich bin also weiter auf der Suche nach den Schokoladenseiten Sheffields - und hab in der Altstadt auch auf jeden Fall eine gefunden. Fotos folgen später. :) Hier nun erst einmal welche meines Weges zur Arbeit und der Uni...

In diesem Monstrum von einem Gebäude arbeite ich:

Von Erste Eindrücke von Sheffield


Dies ist mein Haus:

Von Sheffield. The Steel City


Eine Kirche, in der für Sheffield typischen "Red-brick"-Bauweise (die aber generell mehr für Häuser als für Kirchen gilt):

Von Sheffield. The Steel City


Eine typische Kirche in Sheffield sieht so aus:

Von Erste Eindrücke von Sheffield


...für mehr Fotos folgt einfach den Links unter den einzelnen Bildern, die führen direkt ins Album! :)